Chambord: sein Schloss, seine Kamine, seine Treppen, sein Canal du Cosson, sein Wald, seine Rehe und Wildschweine… Ja, aber Chambord, das ist auch der Wein der Nachbarin (bis man seinen eigenen haben kann – die Rebstöcke wurden erst gepflanzt): AOC Cheverny und Cour-Cheverny, der 2013 seinen 20. Geburtstag gefeiert hat. Eine "junge" Bezeichnung, die es verdient, dass man sie kennenlernt – was immer öfter der Fall ist – für ihre charakteristischen "Loire"-Weine, die so gut zu Wild und Lokalprodukten passen.
Sechsundzwanzig Winzer von den insgesamt dreiundreißig des kontrollierten Anbaugebiets haben sich zusammengeschlossen, um das Haus der Weine auf der Place Saint-Louis in Chambord zu eröffnen. Ein erstes erfolgreiches Experiment wurde in Cheverny gewagt, wo im Jahr 2010 ein Haus der Weine eröffnet wurde, und in Chambord wurde das Konzept der Verkostung noch um eine französische Neuerung verbessert und die Präsentation hat an Design gewonnen.
Zweiundfünzig Weinsorten stehen für eine Weinprobe zur Verfügung. Eine kostenlose "Tagesauswahl" mit fünf Weinen wird etwa jede Woche geändert. Quentin Pennaneach, Sommelier und Kellermeister, erklärt gern die geschmacklichen Eigenschaften und die Geschichte, die Herkunft und alles andere Wissenswerte über den jeweiligen Wein.
Eine digitale "Verkostungsplattform"
Die schönste Neuerung ist jedoch ohne Zweifel die neuartige digitale "Verkostungsplattform". Mit einer vorher aufgeladenen Magnetkarte – 6 Euros für die Probe von fünf verschiedenen Weinsorten – können die Besucher unter den 52 zur Verkostung stehenden Weinen wählen.
Das Glas wird unter einen kleinen Hahn gehalten, der Touch-Display wird berührt, und schon läuft die gewählte Weinsorte in das Glas. Ein wahrer Fundus an Informationen über diesen Wein steht zu Ihrer Verfügung: Ursprungsbezeichnung, Zusammensetzung, Anbau, Bodenbeschaffenheit, Lagerzeit, Preis, ein Foto der Flasche … Die Informationen sind in Erwartung anderer Sprachen auch auf Englisch verfügbar.
